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Fachtag "Kinderwunsch heute" am 16. Juni im fpz-BALANCE

16.06.2016
Das Thema „Kinderwunsch heute“ - im Kontext des gesetzlichen Wandels und vor dem Hintergrund fortschreitender reproduktiver Möglichkeiten war das Thema der Fachtagung am vergangenen Donnerstag bei BALANCE.
Die menschliche Fortpflanzung, so die Ausgangsannahme, lässt sich nicht ohne den Blick auf die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und individuelle Reproduktionsentscheidungen diskutieren. Dr. Sandra Obermeyer, Bezirksstadträtin für Jugend und Gesundheit in Lichtenberg, hob in ihrem Grußwort die aktuelle Relevanz des Themas hervor. Die Frage, wer Kinder bekommen kann und darf müsse gesellschaftspolitisch diskutiert und gesetzliche Rahmenbedingungen einer Überprüfung unterzogen werden.
Constanze Körner, Leiterin des Regenbogenfamilienzentrums Berlin, referierte in ihrem Vortrag zu den gesellschaftlichen, rechtlichen und reproduktiven Möglichkeiten in nicht heteronormativen Paarbeziehungen. Sie stellte dabei die aktuelle Situation und die Barrieren bei der Erfüllung des Kinderwunsches unter anderem für lesbische und schwule Paare dar.
Im Anschluss an den Vortrag gab es die Gelegenheit, in Workshops mit sehr unterschiedlichen Annäherungen an das Thema Kinderwunsch je nach individuellem Interesse einzelne Aspekte zu vertiefen.
Im Workshop „Kinderwunsch kennt keine Grenzen?“ konnten die Teilnehmenden sich über die Erwartungen und Wahrscheinlichkeiten aus Sicht einer Reproduktionsmedizinerin informieren.
„Die Uhr, die nicht tickt“, war der Titel des zweiten Workshops, der sich aus einer anderen Richtung dem Thema Kinderwunsch zu nähern versuchte. Die zentrale Frage lautete hier, ob Mutterschaft als Norm gesehen werden muss oder ob gewollte Kinderlosigkeit auch eine normale Option des eigenen Lebensentwurfes sein kann.
Eine dritte Arbeitsgruppe befasste sich mit dem Kinderwunsch und der Elternschaft von Menschen mit geistiger Beeinträchtigung und stellte die Eingangsfrage: Kinderwunsch und Kindeswohl – wer entscheidet?
Schließlich wurde im Rahmen des vierten Workshops die Ambivalenz bei einer eintretenden Schwangerschaft aufgegriffen. Mit einer langjährigen Schwangerschaftskonfliktberaterin diskutierte die Gruppe die Frage, warum sich manche Frauen trotz grundsätzlich bestehenden Kinderwunsches in bestimmten Situationen schließlich doch für einen Abbruch der Schwangerschaft entscheiden.
Nach drei Stunden intensiver Gruppenarbeit erfolgte schließlich die Ergebnisvorstellung, in die alle 60 Teilnehmenden zusammen mit den Workshop-Referent_innen das Erarbeitete mittels der moderierten Fishbowl-Methode vorstellten.
Eine Dokumentation zur Fachtagung wird erstellt, die dann auch über unsere Homepage abrufbar sein wird.