Berlin, September 2021
Die aktuelle Situation mit Corona hat gezeigt, dass die Gewalt gegen Frauen und Kinder zugenommen hat. Auch durch die weltpolitische Situation (u.a. Afghanistan) durch welche besonders Frauen von Gewalt betroffen sind, ist davon auszugehen, dass der aktuell hohe Beratungsbedarf auch weiterhin gegeben sein wird. Nicht zuletzt deshalb muss ein entsprechendes kultursensibles Hilfsangebot aufrechterhalten werden. Die Streichung der Projekte hat massive negative Auswirkungen auf geflüchtete Frauen und ihre Kinder, die meist bereits mehr Belastungen ausgesetzt sind aufgrund von sozialer Isolierung, Sprachbarriere, alleiniger Zuständigkeit für die Kinder sowie unverarbeiteter Erlebnisse im Heimatland und auf der Flucht. Viele Studien zeigen, dass unverarbeitete Traumata einen negativen individuellen und gesellschaftlichen Effekt auf die folgenden Generationen haben. Kinder, die häusliche Gewalt ihrer Eltern erlebt haben, sind dreimal stärker bedroht davon, selbst im Erwachsenenalter von häuslicher Gewalt betroffen zu sein oder diese selbst auszuüben.
Neben der jeweils spezifischen Beratung und Unterstützung mit Hilfe von Muttersprachlerinnen ist die Ermutigung und Förderung der Selbstbestimmtheit sowie die Orientierung (fehlende Kenntnisse des Hilfesystems und Wissen um ihre Rechte) und somit das Ankommen in dieser Gesellschaft Ziel und Wirkung aller Projekte.
Alle folgenden notwendigen Angebote für geflüchtete Frauen in Berlin wird es ab Januar 2022 nicht mehr geben, wenn der Senat seinen Beschluss wahrmacht (alphabetisch):