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Pressemitteilung: Ein Jahr Koordinierungsstelle FGM_C – ein Jahr Schutz und Unterstützung für Betroffene und Fachkräfte

Weltweit sind mehr als 200 Millionen Frauen von weiblicher Genitalverstümmelung_Beschneidung (FGM_C) betroffen, jährlich kommen Millionen hinzu. In Deutschland wird von mindestens 75.000 Betroffenen ausgegangen. Davon leben schätzungsweise 4.400 beschnittene Mädchen und Frauen in Berlin. Vor genau einem Jahr wurde vom Familienplanungszentrum BALANCE in Kooperation mit TERRE DES FEMMES und Desert Flower Center eine interdisziplinäre Koordinierungsstelle gegen FGM_C in Berlin eingerichtet: Fast 100 Frauen konnten seitdem medizinisch versorgt, zahlreiche Frauen psychologisch begleitet und Fachkräfte fortgebildet werden. Darüber hinaus nahmen hunderte Menschen aus den Communities an gemeinsamen Austausch-Aktivitäten teil. Anlässlich des einjährigen Bestehens fand heute eine digitale Veranstaltung mit rund 70 Teilnehmenden zu diesem Thema statt.

Eröffnet wurde die Veranstaltung von Barbara König, Staatssekretärin für Pflege und Gleichstellung des Landes Berlin. Wie wichtig die berlinweite Vernetzung und die Einbindung von Multiplikator_innen aus den Communities ist, betonte im Anschluss Anja Kofbinger, Mitglied des Abgeordnetenhauses für Bündnis 90/Die Grünen, Sprecherin für Frauen-, Gleichstellungs- und Queerpolitik: „Indem wir uns vernetzen, Fachkräfte ausbilden und die Öffentlichkeit für die Thematik sensibilisieren, können wir Mädchen schützen und Frauen durch Psycholog_innen und Gynäkolog_innen wirksam begleiten. Wichtigster Schlüssel bei der Bekämpfung der Praxis sind die Communities selbst, umso wichtiger ist hier eine enge Zusammenarbeit.“

Deutlich wurde dieses auch durch den Vortrag von Fatou Mandiang Diatta, Multiplikatorin bei TERRE DES FEMMES „Die meisten Eltern sind gegen eine Beschneidung und wollen auch ihre Töchter schützen, aber manchmal kann der soziale Druck in den betroffenen Communities auch hoch sein. Hier setzen wir an, indem wir zu Gesprächen einladen und uns bei informellen Treffen austauschen.“

Weitere Vorträge zu psychologischen und medizinischen Folgen und Möglichkeiten einer Rekonstruktion folgten. Abgeschlossen wurde die Veranstaltung mit einem Fachaustausch, der ein deutliches Zeichen gegen FGM_C gesetzt hat und die Wichtigkeit einer entschlossenen Zusammenarbeit gezeigt hat.
Die gesamte Pressemitteilung können Sie hier als PDF nachlesen:
https://www.koordinierungsstelle-fgmc.de/Pressemitteilung-18-06-2021-979968.pdf

Mehr Informationen zur Koordinierungsstelle finden Sie auf der Webseite: https://www.koordinierungsstelle-fgmc.de