Als Mitglied vom Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung veröffentlichen wir die Pressemitteilung auch auf unserer Webseite
Seit drei Jahren ist der Internationale Frauen*tag Feiertag in Berlin. Doch für die wenigsten ist das wirklich ein Grund zu feiern. Das Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung versammelte sich heute mit 1000 Verbündeten, darunter die Mitorganisator*innen von den OMAS GEGEN RECHTS, auf dem
Nettelbeckplatz und forderte kämpferisch:
Recht auf sexuelle Selbstbestimmung, Recht auf Schutz vor Gewalt und Recht auf gleiches Geld für gleiche Arbeit! Gleichzeitig zeigten sie
Solidarität mit den Frauen* in der Ukraine, die nun mehr denn je um ihre Freiheit kämpfen müssen.
“Wir wollen nicht in einer Normalität leben, in der Frauen* schlechter bezahlt werden und in Altersarmut geraten. Wir wollen nicht in einer Welt leben, in der wir ständig Angst haben müssen. Und wir wollen nicht in einer Welt leben, in der wir unsere Sexualität nicht frei ausleben können und bei einer ungewollten Schwangerschaft zu Bittsteller*innen degradiert werden”, erklärt Anna Lapp vom
Familienplanungszentrum BALANCE, welches Teil des Berliner Bündnisses für sexuelle Selbstbestimmung ist.
Recht auf sexuelle Selbstbestimmung:
Wegen des Verbots von Schwangerschaftsabbrüchen sind in Polen im vergangenen Jahr bereits mehrere Frauen* gestorben, klagten
Dziewuchy Berlin an. Gleichzeitig wird auch die Versorgungslage in Deutschland immer schwieriger. Alicia Baier (
Doctors for Choice) und Gisela Notz (Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung) machten deutlich: Die
Abschaffung von §219a StGB kann nur der Anfang sein. Damit Abbrüche Teil der medizinischen Grundversorgung und Ausbildung werden können, müssen sie entkriminalisiert
und §218 StGB abgeschafft werden. Unterstützung beim Thema reproduktive Gerechtigkeit bekamen sie dabei von
Space2groW & Frauenkreise.
Recht auf Schutz vor Gewalt:
Überall auf der Welt wird die körperliche Unversehrtheit von Frauen* bedroht.
Dr. Idah Nabateregga machte dabei auf die weibliche Genitalverstümmelung aufmerksam. Die
Jungen Humanist_innen Berlin plädierten für die Stärkung der Rechte von FLINTA* und auch das
Berliner Netzwerk gegen Femizide ergriff das Wort.
Der Korea-Verband wiederum erinnerte an die über 200.000 Menschen, die als sogenannte „Trostfrauen“ während des Pazifikkrieges sexuell versklavt wurden. Ein ihnen gewidmetes Denkmal im Moabit kämpft immer wieder um seine Daseinsberechtigung.
Recht auf gleiches Geld für gleiche Arbeit:
In der deutschen Arbeitswelt verdienen Frauen* gut ein Fünftel weniger als Männer*. Dies ist durch ein Familienbild bedingt, das sie unentgeltlich zu Hause arbeiten lässt und Vollzeitarbeit erschwert. Zumal arbeiten Frauen* überproportional in schlecht bezahlten Berufen, wie der Pflege. Doch nicht zuletzt hat Corona gezeigt, wie wichtig dieser Bereich für das Funktionieren unserer Gesellschaft ist. Auf diese Misslage wiesen
Vertreter*innen der GEW, vom V
erein demokratischer Ärzt*innen, der
DIDF-JUGEND und vom
Frauenverband Courage in ihren Beiträgen hin.
So vielfältig und facettenreich die Redebeiträge in die Tiefe gingen, so laut und bunt waren die künstlerischen Einlagen. Die
OMAS GEGEN RECHTS, der
MigrantinnenVerein Berlin und der
Chor Stadtschloss Moabit sorgten dafür.
Hier geht es zur PM auf der Seite des Bündnisses:
https://www.sexuelle-selbstbestimmung.de/17762/pressemitteilung-3-feministische-forderungen-zum-frauenkampftag-in-berlin/