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Pressemitteilung: Start der Berliner „Koordinierungsstelle gegen FGM_C“ – niedrigschwellige und fachübergreifende Unterstützung für Betroffene und Fachkräfte

Berlin, 11.08.2020

Der Berliner Senat hat im Rahmen der Haushaltsverhandlungen für die Jahre 2020/21 die Finanzierung einer Koordinierungsstelle gegen FGM_C bewilligt. Die „Berliner Koordinierungsstelle FGM_C“ berät, begleitet und bestärkt bei allen Fragen rund um weibliche Genitalverstümmelung_Beschneidung (FGM_C, Female Genital Mutilation & Cutting). Ziel der Koordinierungsstelle ist es, Angebote zu FGM_C interdisziplinär zu bündeln und weiterzuentwickeln, Fachkompetenzen zu stärken und die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren. Somit baut die „Koordinierungsstelle FGM_C“ neue Brücken in der Berliner Beratungs- und Versorgungslandschaft.

Die „Koordinierungsstelle FGM_C“ hat ihre Arbeit im Mai 2020 aufgenommen. Dabei handelt es sich um eine Zusammenarbeit von drei Trägern unter Federführung von Familienplanungszentrum BALANCE, welches als Projektkoordination fungiert. Die beiden Kooperationspartner sind TERRE DES FEMMES und Desert Flower Center, Krankenhaus Waldfriede. Für die träger- und fachübergreifende Koordination des Projekts ist seit August 2020 Dr. Idah Nabateregga zuständig. Sie schildert die Dringlichkeit einer gemeinsamen Vorgehensweise wie folgt: „Die Anzahl der Betroffenen steigt nicht nur in der EU, sondern auch in Deutschland genauso wie hier in Berlin. Während betroffene Frauen und Mädchen psychische, soziale und medizinische Unterstützung und Begleitung benötigen, müssen Kinder wirksam geschützt werden.“

Ziel der Koordinierungsstelle ist es, die bestehenden Angebote in Berlin zu verknüpfen und bedarfsgerecht auszubauen, Fachkräfte im Umgang mit dem Thema zu schulen sowie Aktivitäten zur Aufklärung in den Communities zu stärken. Im Sinne einer ganzheitlichen Unterstützung bietet die Koordinierungsstelle neben medizinischer Beratung und Behandlung auch psychologische Begleitung und psychosoziale Gruppenangebote für Betroffene an. Durch Peer-to-Peer-Aktivitäten findet Aufklärungs- und Empowerment-Arbeit in den Communities statt. Dazu setzt die Koordinierungsstelle den Fokus auf die Sensibilisierung von Fachkräften und befähigt sie im Umgang mit Betroffenen. Eine Hotline bietet zudem die erste Anlaufstelle und Beratung für Betroffene und Fachkräfte und ermöglicht eine einfache und niedrigschwellige Vermittlung.

Mit drei Anlaufstellen in Berlin garantiert die Koordinierungsstelle einen niederschwelligen Erstkontakt und individuelle Begleitung ihrer Klient_innen. „Das Besondere an der Koordinierungsstelle ist die fachübergreifende Zusammenarbeit, die unterschiedliche Bedürfnisse von Betroffenen, Communities und Berufsgruppen im Kontext weiblicher Genitalbeschneidung wiederspiegelt und adressiert“, so Frau Dr. Nabateregga. So möchte die Berliner Koordinierungsstelle gegen FGM_C als Pilotprojekt bundesweit einen nachhaltigen Wandel der Einstellungen und Werte gegenüber dem Thema auf allen Ebenen bewirken.

Kontakt für Presseanfragen:
Dr. Idah Nabateregga, Projektkoordinatorin
Email: nabateregga [a] koordinierungsstelle-fgmc.de
Telefon: 030 236 236 846

Mehr Informationen zu der Koordinierungsstelle auf der Webseite: http://www.koordinierungsstelle-fgmc.de.

Die Berliner „Koordinierungsstelle FGM_C“ wird von Mitteln der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung gefördert und als Kooperation von Familienplanungszentrum BALANCE, TERRE DES FEMMES und Desert Flower Center Waldfriede realisiert.