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Ergänzende Information

Was bedeutet die Abkürzung "BDSM"?

Die Abkürzung „BDSM“ steht für Bondage and Discipline“ (Bondage und Disziplin), „Dominance and Submission“ (Dominanz und Unterwerfung) und „Sadism and Masochism“ (Sadismus und Masochismus). Dahinter verbergen sich vielfältige, meist sexuelle Verhaltensweisen rund um Dominanz und Unterwerfung, (spielerischer) Bestrafung, Lustschmerz und Fesselung.

Salongespräch beleuchtet Begleitung von Paaren, die BDSM leben (möchten)

Beim Salongespräch „BDSM in der Paarbeziehung und Paartherapie“ am 24. September hatte das psychologische Fachteam des Familienplanungszentrums BALANCE (FPZ) mit Dr. Stephanie Kossow und Carina Pflumm zwei erfahrene Expertinnen eingeladen.

Die FPZ-Psychologinnen Konstanze Haase und Laura Guitana begrüßten 35 Teilnehmende im Familienplanungszentrum BALANCE in Berlin-Lichtenberg. Das Thema „BDSM“ ist immer noch stark tabuisiert und unverstanden. Berater*innen und Psychotherapeut*innen sind gefordert, eine offene und wertfreie Haltung einzunehmen, um Menschen zu begleiten, über ihre experimentellen Fantasien, Praktiken und entstehende Dynamiken zu sprechen. 

Die Ärztliche Psychotherapeutin und Sexualmedizinerin Dr. Stephanie Kossow erläuterte anhand vieler Daten und Fakten unter anderem, wie verbreitet Kinks – also sexuelle Praktiken jenseits des sogenannten „Vanilla Sex“ – sind. „Vanilla Sex“ bezeichnet konventionelle sexuelle Aktivitäten (beispielsweise klassische „Missionarsstellung“). Kossow hat eine eigene Praxis für Sexualmedizin, Paartherapie und Psychotherapie in Berlin-Kreuzberg und im Frühjahr ihr erstes Buch „Das Gute an schlechtem Sex – Wie Bindung, Kink und Konsens uns den Arsch retten können“ (Divana-Verlag) veröffentlicht. 

Die Sexual- und Paartherapeutin Carina Pflumm richtete den Blick sehr anschaulich auf die sexualtherapeutische Praxis. Sie schilderte viele typische Beratungsanliegen und Herausforderungen für Beziehungen und Paardynamiken. Wichtiges Anliegen war ihr auch die Abgrenzung zwischen „rough sex“ und sexualisierter Gewalt. Pflumm arbeitet in eigener Praxis für Sexual- und Paartherapie in Stuttgart und ist bundesweit als Dozentin auf diesem Gebiet tätig.

Beide Expertinnen plädieren für Offenheit, Wertfreiheit in der sexual- und paartherapeutischen Arbeit, um Menschen gut begegnen zu können und einen Raum zu schaffen, der das Gespräch über BDMS überhaupt erst ermöglicht. Auch bedarf es der Aufklärung und Wissensvermittlung für Therapeut*innen. Der Abend endete mit einem spannenden Austausch aller Teilnehmenden.