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Rückblick: Salongespräch "Leaving Neverland" – oder wie ist der Stand zum Thema sexueller Missbrauch an Jungen in unserer Gesellschaft? am 25.11.2019

Das mit 25 Personen – bestehend aus Fachleuten und Interessent_innen – gut besuchte Salongespräch wurde durch ein abwechslungsreiches Impulsreferat vom Dipl. Politologen Mart Busche vom BMBF-Projekt „Jungen*pädagogik und Prävention von sexualisierter Gewalt“ (JupP) von der Alice-Salomon-Hochschule eröffnet. Dabei gab Mart Busche einen umfassenden Überblick über die Geschichte und den Stand der aktuellen Forschung zum Thema sexueller Missbrauch an Jungen in Deutschland.

So arbeitete Mart Busche unter anderem heraus, dass sexualisierte Gewalt gegen Jungen – insbesondere im Kontext pädagogischer Institutionen – erst durch massive und beharrliche Forderungen männlicher Betroffener und nach Aufarbeitung nur zögerlich ernst genommen wurde. Weiterhin wurde darauf hingewiesen, dass erst seit 1965 sozialwissenschaftliche Publikationen veröffentlicht wurden, die sich mit der Betroffenheit von Jungen beschäftigten, und dass Jungen ihre sexuellen Gewalterfahrungen signifikant seltener offenlegen als Mädchen.

Nach zahlreichen Nachfragen aus dem Publikum übergab Mart Busche das Wort an Tobias Holk von Berliner Jungs – Hilfe für Jungs e.V. In seinem Impulsreferat berichtete er aus der Praxis der Prävention von pädosexuellen Übergriffen an Jungen  und informierte unter anderem über Täterstrategien und die sich daraus ergebenen Präventionsmaßnahmen.

Nach einer kurzen Pause ging es in eine angeregt und kontrovers geführte Diskussionsrunde mit den Referierenden und dem Publikum. Die inhaltlichen Schwerpunkte dieser Runde betrafen vor allem die Schnittmengen und Unterschiede von sexualisierter Gewalt an Mädchen und Jungen sowie mögliche Handlungsschritte und gesellschaftliche Veränderungen, die zu einem besseren Schutz von Jungen gegenüber sexualisierter Gewalt führen können.